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Geschichte - das DRK im Landkreis Rudolstadt

Die Kleine Leitstelle der SMH und des Krankentransportes
im ehemaligen Landkreis Rudolstadt


Blick auf den gesamten Funk- und Fernmeldetisch

Bild: Jörg Bähring
Links: die große Haupttelefonanlage. Das kleine hellgraue Teil darüber war die Wechselsprechanlage für die Haustür bzw. die Straße. Darüber: das graue Telefon war eine Direktleitung zur Polizei. Links, der graue Kasten an der Wand, ist die Einspeisung für Funk mit gleichzeitigem Wandler 220 auf 12 V. Davor: die Liste mit den wichtigsten Telefonnummern. In der Mitte vom Tisch: das kleine Fenster wo die Einsätze an die Kameraden des Krankentransportes und der DHD weitergegeben wurden. Rechts daneben, auf dem Schrank: die Feststation für den Funk der beiden Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt. Darunter, eingebaut: die Feststation für den Funk der DMH, DHD und Krankentransportfahrzeuge. Darunter, die eingebaute kleinere Anlage war die Rufanlage für den DHD-Arzt und den DHD-Fahrer, wenn diese auf ihren Zimmern waren.

Lange Zeit konnte ich zum Thema "Leitstelle der SMH im Landkreis Rudolstadt" nichts erarbeiten, da keinerlei Fotomaterial zum Thema zur Verfügung stand bzw. ich nicht in der Lage war, welches aufzutreiben. Nun habe ich vor einigen Tagen von meinem langjährigen Kollegen Jörg Bähring dieses wunderschöne Farbfoto von unserer alten Leitstelle bekommen. Die Aufnahme entstand im November 1990. Er verrichtet heute noch auf der Rettungsleitstelle Saalfeld seinen Dienst als Disponent. Ihm zu Ehren und den anderen alten Kollegen der Leitstelle sei nun dieses Kapitel gewidmet. Seit Jahren versuche ich schon, die gesamte Funk- und Fernmeldetechnik, die installiert war, aufzutreiben. Dies habe ich nun fast geschafft - bis auf Kleinigkeiten.



Die Arbeit der Disponenten


Zu den Aufgaben der Disponenten gehörte die Abwicklung der gesamten Telefonate (eingehende wie ausgehende), die Funkkoordinierung der SMH und KTW-Fahrzeuge sowie der Landarztbereiche oberes Kreisgebiet, Poliklinik Königsee und unteres Kreisgebiet Landambulatorium Uhlstädt. Diese Aufgaben wurden von einem Disponenten pro Schicht allein bewältigt.

Frühschicht:	06:00 - 14:00
Spätschicht:	14:00 - 22:00	
Nachtschicht:	22:00 - 06:00

Der Funkrufname für die SMH sowie die Krankentransportfahrzeuge war "Gene Rudolstadt 06-[fortlaufende Nummer je Fahrzeug]" Hier ein Beispiel:

Gene 06-17 für KTW NW 84-13

Die beiden DHD Fahrzeuge vom Typ Wartburg 353-Med (HD) der Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt hatten die Funkkennung wie folgt:

Virchow-Uhlstädt 01 
Virchow-Königsee 01

Das Einsortieren der KTW-Scheine in ein extra dafür gefertigtes Holzkästchen mit je einem Fach von Montag bis Sonntag (Bild rechts) für die laufende Woche und darüber hinaus, gehörte ebenso zu den Aufgaben der Disponenten wie das Führen der Einsatztagebücher, Krankentransport, DMH und DHD (siehe weiter unten). Weiterhin hatte der Disponent darauf zu achten, dass bei Dienstende die Krankentransporteure ihre Fahrzeugpapiere sowie die Fahrzeugschlüssel in das dem Fahrzeug zugewiene Fach abgelegt haben. Bei Dienstantritt und -ende hatte sich jeder Krankentransporteur bzw. der Diensthabende DHD-Arzt (Bereich Rudolstadt) beim Disponenten an- und abzumelden. Der Leiter SMH-Krankentransport hatte sich ebenfalls beim Eintreffen und Verlassen der Dienststelle beim Disponenten an- und abzumelden.

Der Disponentenblock. Ging ein Hilfeersuch - egal welcher Art - in der Leitstelle ein, wurde vom Disponenten dieser Anforderungsschein ausgefüllt, die jeweilige Kategorie angestrichen und dann ging's für das jeweilige Fahrzeug los.



Das Einsatztagebuch


Für alle 15 Einsatzfahrzeuge der Dienststelle Rudolstadt existierte ein Wandregal für die Ablage der Fahrzeugpapiere und Schlüssel. Das Regal befand sich ebenfalls in dem ohnehin schon kleinen Leitstellenraum. Da es leider kein Foto von diesem Regal gibt, hier mal eine Veranschaulichung:



Erläuterung zum Regal: hier angegeben: die jeweiligen Kennzeichen der Fahrzeuge (grauer Bereich). In den gelb gekennzeichneten Fächern waren keine Papiere und Fahrzeugschlüssel vorhanden. Diese befanden sich in den jeweiligen Außendienststellen (Königsee, Bad Blankenburg und KKH-Rudolsdtadt). Bei ausgefallenen Fahrzeugen wurde ein Schild vor das Fach gehängt mit der Aufschrift "Fahrzeug defekt". Das Fahrzeug musste dann ebenfalls beim Disponenten ab- und bei Wiederinbetriebnahme angemeldet werden.



Die Funk- und Fernmeldetechnik der Leitstelle


Die Haupttelefonanlage der Leitstelle SMH und Krankentransport Rudolstadt war die so genannte KSS-10. Diese Anlage ist ursprünglich für die militärische Nutzung entwickelt worden. Das Kürzel KSS-10 steht für Kommandeursprechstelle 10.

Die KSS-10 ist ein transportables Feldnachrichtengerät. Sie dient als Sammelfernsprecher. Es können maximal 10 Teilnehmerleitungen (2-Draht-Leitungen oder Einzelleitungen gegen Erde) angeschlossen werden. Die Hauptmerkmale des Gerätes sind:

Anschluss von OB und ZB/ZBW-Teilnehmern
Rufempfang
Rufabsendung (elektronisch)
Fernbedienung von Funkstellen
Durchführung von Konferenzgesprächen mit maximal 5 der angeschlossenen Teilnehmer
Wahlweise Gesprächsführung über den Handapparat oder über die Wechselsprecheinrichtung
Anschlussmöglichkeit für ein Tonbandgerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Gesprächen
Stromversorgung: 12 V Gleichspannung (Fremdbatterie)


Der Einzelapparat diente der Direktverbindung zum Volkspolizeikreisamt (VPKA)

Funkbedienteil (Feststation) UBP 6.1
Über diese Anlage wurde der Funkverkehr zur DMH DHD-Rudolstadt, DHD-Bad Blankenburg sowie die zu den KTW abgewickelt.


Die Funkfeststation BRG FK 405-DE sollte als Feststation der neuen Funkgeräte dienen. Zur kompletten Funkumstellung kam es allerdings nicht mehr (Wende). Genaueres ist im Kapitel Funk nachzulesen. Lediglich als Probelauf wurden noch die beiden Wartburg 353 DHD Fahrzeuge der Landarztbereiche Königsee und Uhlstädt mit diesen Geräten ausgerüstet. Man wollte testen, ob die neuen Anlagen bessere Funkqualität haben als die alten DDR-Geräte U 600. Dies machte Sinn, da in den beiden Bereichen Königsee und Uhlstädt die Funkverbindung erfahrungsgemäß schlechter war.


Das Netzteil der neuen ungarischen Funkanlage mit allen Anschlusskabeln


Die Funkantenne unserer Anlage
Hersteller: 	VEB Funkwerk Köpenik 
Antennenart:	Rundstrahlantenne, vertikale Polarisation
Typ:		13719 F-6
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